12: Karrach

 

Im Bereich der Karrach existieren drei Seen, der große und der kleine Karrachsee mitsamt zugehöriger Fischgrube und ein See westlich davon, der heute ein Fischteich ist.
Dieser besitzt zusätzlich zum natürlichen Zufluss durch ein kleines Tal, dem Karrachbach, ein künstlich geschaffenes Kanalsystem, welches die Mühle in der Karrach versorgt.

Die Mühle

Beschreibung von Joh. Kapar Bundschuh (1799-1804) im Originaldruck
Die erste Mühle besitzt eine im 15. Jahrhundert angelegte Wall- und
Grabenanlage. Sie wurde zerstört und durch eine dreigeschossige Mühle ersetzt. Heute wird sie eingesetzt, um Strom aus der regenerativen Wasserkraft für den Eigentümer zu erzeugen.

Zeitweise war die Karrachmühle auch im Besitz der Burgherren von Nordenberg.

Der heutige Ortsteil Windelsbachs war Gegenstand zahlreicher Vereinbarungen. So gehörten die Zehnten, also die verpflichtenden Abgaben zur Unterstützung der Kirche, früher ein Zehntel, eigentlich der Pfarrei Geslau. Allerdings verzichtete der Pfarrer FriedrichGeuder 1413 gegen Entschädigungszahlungen auf Lebenszeit auf diese. Die Vogtei und die Fraisch, also die Verteilung der Besitz- und Herrschaftsrechte, waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts rothenburgerisch. Die kirchliche Zugehörigkeit war umstritten.
Die Bauernkriege um 1525 konzentrierten sich vor allem auf das Gebiet der Rothenburger Landwehr,in welchem die Karrach liegt. 1621 während des Dreißigjährigen Krieges lag dann auch die Landhege und deren Randgebiete im Bereich des kaiserlichen Durchzuges,
was zu einem hohen Gebäude- und Bevölkerungsverlust und zur Aufgabe der Nutzung führte. Diese Region zählte danach auch zu den am meisten zerstörten und entvölkerten Gebieten in Deutschland.
Die Totalverödung hielt bis weit über die Mitte des Jahrhunderts an und erst 1692 wurde der Wiederaufbau abgeschlossen.

In der Gegend um die Karrach befnden sich neben dem durchstochenen/durchbrochenen bogenförmigen Damm um den westlichen See noch Überreste der Rothenburger Landhege und ein mittelalterlicher Turmhügel (direkt am Südrand des Sees)

 

 

In den Wäldern um die Karrach findet man noch Grenzsteine der Rothenburger Landhege – aber auch der Versteinung im Zuge der Lanesaufnahm im 19. Jahrhundert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie an vielen Stellen der Frankenhöhe sind auch hier mesolithische Funde (9600-5500 v.Chr.) saisonal sesshafter Jäger und Sammler sowie Siedlungen der Steinzeiten gefunden worden.

Die Erosionserscheinungen im Bereich der ehemals agrarwirtschaftlich genutzten Flächen deuten auf Rodung und verstärkte Bodenbearbeitung zu dieser Zeit hin.

 

 

Einen Beitrag zum Umweltschutz liefert das 20,2 Hektar große Naturschutzgebiet Karrachsee unweit der Mühle.

 

 


Weitere Informationen 

 Gemeinde Windelsbach
Auf Grund der Wegeführung steht die Tafel auf Geslauer Gebiet, obwohl die Karrach zur Gemeinde Windelsbach gehört.