Hornauer Seen und Hornauer Schlösschen

 

Zum Zeitpunkt der Uraufnahme im 19. Jahrhungert existierten 3 Seen Weiher in Hornau: der westliche, der mittlere und der östliche (siehe unten).

 

 

Im Clavis des Burggrafthums aus dem Jahre 1735 sind zwei davon verzeichnet. Bis zum Jahre 1931 sind alle drei Seen (Zeitreise, siehe Anlage) verzeichnet, der westliche See scheint allerdings weitgehend verlandet. Erst in jüngster Zeit wurden Bereiche des westlichen Sees als Fischteiche reaktiviert worden zu sein (aktuelle TK). Gespeist wurden alle drei Seen durch verschiedene Bäche.

Als  Quelle der Altmühl legte das Königliche Bayerische Hydrotechnische Bureau zu München 1904 den Abflussgraben des Hornauer Weihers fest. Dieser wird von einigen Bächen gespeist; inzwischen wird die Quelle eines von ihnen als Altmühlursprung angesehen.

Dieser ist der Erlachbach.

Zur älteren Geschichte der Hornauer Weiher.

„An Seen wurden genannt 1345 der Wurmbachsee, der neue See zu Hartershofen,
die kleinen Seen im Vogelbach; 1371 der Wurmbachsee und der neue See
„ob dem Binolsperch“. (Borchardt, 1993: Das Gültbuch der Reichsküchenmeister von Nordenberg um 1375)

Es erscheint fraglich, ob der letztgenannte einer der Weiher ist, aber die beiden folgenden Dokumente belegen eine spätmittelalterliche Existenz eines Teils der Weiherfläche:

„Schiedsspruch zwischen den Deutschen Hause zu Virnsperg und Conraten von Bernheim einerseits und Peter Plast und seinen Kindern andererseits wegen des von Plast gegrabenen Sees zu Hornaw und dadurch geschehener Beeinträchtigung der Zehentbezüge: demnach soll von den Wiesen, wie bisher, der Zehent (1 Heller) von jeder Lehenwiese gegeben werden, ebenso von den Inhabern der Krautgärten, mit denen Plast einen Wiederlegungsvertrag geschlossen hat, der herkömmliche Zehent (18 Hühner); außerdem soll Plast der Gegenpartei eine einmalige Entschädigung im Betrage von 45 fl. entrichten, wofür sie den See weiter zu dulden hat. – Schiedsrichter: Conrat von Schrotzberg; dessen Zusätze: Andreas Messerschmid, DO-Komtur zu Rotenburg, und Adam von Rein. – Pfleger des Peter Plast und seiner Kinder: Herr Hiltprant von Krewlsheim, Propst zu Gebseteln OSB, Linhart Werzinger genannt Beheim. – Vertreter des Deutschen Hauses: Herr Mertin von Eybe, Komtur daselbst.
Archivaliensignatur: StAN Ritterorden, Urkunden 5464
Kontext: Ritterorden, Urkunden >> Deutscher Orden >> Ritterorden, Urkunden >> 16. Kommende Virnsberg
Laufzeit: 1467 Januar 22 (https://www.deutsche-digitale-ibliothek.de/item/UVUVQZZVOQHIFZXXOPGRAUE566ARA7IV)

„Schiedsspruch des Peter von Riedern, DO-Komtur zu Rotenburg auf der Tauber, und des Karell vom Rein zwischen dem Deutschen Hause zu Fu{e}rspergk und Wilhelm Blast wegen des Entgangs der Zehenden von den durch Blast zu seinem Weiher zu Hornaw gezogenen Äckern und Wiesen: darauf soll Blast dem Deutschen Hause alljährlich eine Entschädigung im Betrage von 45 Pfennig bezahlen; Blast belastet mit dieser Abgabe die „Neue Wiese“ an dem gemeinen Wasen zu Prewnmetzfelden. – Angrenzer der Wiese: Herr Dietherich vom Stain. – Siegler: Blast und die Schiedsrichter.“
Archivaliensignatur: StAN Ritterorden, Urkunden 5488
Kontext: Ritterorden, Urkunden >> Deutscher Orden >> Ritterorden, Urkunden >> 16. Kommende Virnsberg
Laufzeit: 1492 Februar 8
(https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/XYLRRJFPTQHD44MXAQIGCRSK65XGJEA5)

„Erste Erwähnung in Urkunden 1304 im Spendenbuch des Heilig-Geist-Spitals in ;Rothenburg, gegründet 1282, aufbewahrt im Pfarramt zum Hl. Geist in Rothenburg. Js Spender sind in diesem Buch genannt: Uta dicta Hophem de Hornau und H. et Adelheit dicta Natzbacherin de Hornau. 1373 verkauft Heinrich Schenk von Leutershausen und seine Frau Margarete Hornau samt Preuntsfelden an Plast von Insingen.
1537: die Plast’schen Nachkommen verkaufen beide Dörfer an Rothenburg. 1769: Hornau kommt mit Preuntsfelden an die Markgrafschaft Ansbach. 1791 an Preußen; 1810 an Bayern.“

in die Linde(1971); Leonhard Weiß Hornau. Aus der Geschichte eines Dorfes im Rothenburger Land 19-22 mit Abb.

 

Fotodokumentation der Restaurierung und Innenausstattung

aus Dannheimer (1968):
„Allerdings haftet an dem isoliert am nordwestlichen Ortsrand von Hornau an altem Weihergelände gelegenen Gasthaus zum „Goldenen Hirschen“, einem Bau des 18. Jahrhunderts, der Name „Schlößchen“. Einer seiner Vorläufer ist auf der Gebietskarte von 1537 hervorgehoben (W. Dannheimer, Landkarte 26). Falls daraus auf die urkundlich nicht belegbare Existenz eines Ortsadels geschlossen werden darf, wäre ein Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Ansitz am Rande der Frankenhöhe denkbar. Dieser wurde übrigens auch schon mit der Wildbanngrenze des Burgbernheimer Königsforstes in Verbindung gebracht, könnte aber als Anlieger eines von Markt Bergel heraufführenden Weges ebenso gut zum Schütze der „Steige“ angelegt worden sein.“
(siehe Anlagen)
aus Weiß (1971):
„Das Hornauer Schlößchen — Wohl von der Gründung an Sitz des Dorfherren. 1708 verkauft Rothenburg das Schlößchen mit einem Teil des Grund-Besitzes — Wald, Weiher behält es und bleibt Dorfherr — an den Oberstleutnant Bauer, der wohl das jetzige Schlößchen mit dem dazu gehörigen Schafhof neu erbauen ließ.
1714/15 Verkauf des Schlößchens an Freiherrn von Seyboth, Bürgermeister von Rothenburg. Von Seyboth kommt es an den Senator Hofmann, Bürger in Rothenburg; durch Erbschaft dann an die Familien Hofmann, Pirckhauer, Staudt. Diese verpachten um 1780 den Schafhof (jetzt im Besitz von Bauer Kötzel) an den Bestandbauern (Pächter) Häffner, vermutlich aus der Creglinger Gegend, vielleicht aus Schirmbach. Dieser kauft später den Bauernhof und noch später auch das Schlößchen. Noch vor 1850 wird der ganze Besitz unter zwei Söhnen, Veit und Leonhard, geteilt; der eine erhält das Schlößchen mit Wald und Feldern, der andere den Schafhof mit dem Rest der Felder und Wiesen. Das Schlößchen wurde durch Häffner zu einer einst vielbesuchten Wirtschaft eingerichtet. Es ist heute noch im Besitz der Familie Häffner. “

1974 erwirbt der Geslauer Tierarzt Dr. Klaus Reigbert das Anwesen.

In seinem Nachlass fand sich eine handschriftliche Notiz (Anlage) über eine Quelle von Johann Heinrich von Falkenstein (1734), nach der : Hornau. Ein Schlößlein, sammt einigen Hintersaßen daselbst, und um Breunertsfeldden hat die Stadt Rothenburg Anno 1538 von Philipp Plasten vor 4437 fl erkaufft. (Die Quelle ist heute in der Bayerischen Staatsbibliothek nachlesbar – siehe Onlinequellen)

Von 1974 an renoviert/restauriert Dr. Reigbert das „Schlösschen“ und richtet es mit alten Möbeln aus Bauernhäusern der Umgebung Geslaus ein, die ansonsten z. T. in der damaligen Zeit (zumindest für die Region, siehe Anlage aus 800-Jahre Geslau) verloren gegangen wären (wie durch eine andere Zeitzeugin und Sammlerin geschildert):

* detailgetreue Renovierung des Daches,
* Freilegung des mit Steinen bzw. teilweise Ziegeln ausgemauerten Fachwerks im ersten Stock
* Verputz des massiv gemauerten Erdgeschosses

(vgl. beigefügte Fotodokumentation aus von der Tochter Barbara Reigbert (verh. Ernst) zur Verfügung gestellten Dokumenten).

Das Haus dient heute als Wohnhaus. Barbara Ernst betreibt außerdem auf dem Besitz eine Töpferei.