Der Endseer Berg
ist geomorphologisch ein sogenannter Zeugenberg, der durch Zerschneidung und Erosion inzwischen weitgehend ohne Verbindung zur zurückverlegten Schichtstufe ist, deren ehemalige Lage er bezeugt.
Burg Endsee erschien bereits 1115 in einer Urkunde des Bischofs Erlung von Würzburg. 1230 wurde sie von Albert von Entse (Schreibweise von 1829) für 150 Mark Silber an Bischof Hermann von Lobdeburg verkauft. Er bekam sie jedoch als Lehen zurück. 1239 erhielten die Herren von Hohenlohe die Burg als Lehen und betitelten sich 1350 als Grafen von Hohenlohe-Endsee. 1367 wurde dann Burg Endsee und 14 Ortschaften für 6000 Goldgulden an die Bannerherren Gerlach und Gottfried verkauft. Schon zwanzig Jahre später kaufte die wohlhabende Stadt Rothenburg ob der Tauber Burg Endsee.
1407/08 wurde sie im Zuge der Fehde zwischen Rothenburg und dem Burggrafen von Nürnberg sowie dem Bischof von Würzburg eingenommen und abgerissen. (Die Steine der Burg sollen einer Überlieferung nach für den Bau der St. Jakobs Kirche in Rothenburg verwendet worden sein.)
Johann Kaspar Bundschuh (1799)
Neben der Burgruine findet man auch Reste steinzeitlischer Siedlungsplätze bzw. mittelalterlicher Turmhügel.
Für weitere Informationen die roten Flächen anklicken
Informationen zur Burgruine bei Haus der bayerischen Geschichte
Gipsabbau in der Umgebung von Endsee
Seit dem 17. Jahrhundert wird in der Umgebung von Endsee Gips abgebaut, jedoch wurde erst 1930/35 mit der industriellen Gewinnung begonnen. 1947/48 wurde ein vorläufges Gipswerk durch die Franken Bauelemente GmbH Steinach Gerlitz und Groß errichtet. 1965 wurde der
Abbau im südöstlichen Teil von Endsee eingestellt. Das Gestein liegt ca. 20m unter der Erdoberfläche und die Flöze, eine sedimentär entstandene Lagerstätte eines Rohstoffs, waren anfangs noch 7 Meter mächtig. Zum Abbau wurde ein 30 Meter tiefer Stollen gegraben, der heute ein Zuhause für viele seltene Fledermausarten bietet.
Seit 2002 ist das Geotop Endsee, in einem ehemaligen Steinbruch gelegen,
unter den zehn schönsten Geotopen Bayerns. Es bietet vom Aussterben bedrohten Arten, wie zum Beispiel
Kreuzottern, Kammmolchen und Feuersalamandern Schutz.
Weiterführende Informationen zum Geotop:
https://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_schoensten/10/index.htm
Nach Gyproc und Lafarge ist heute der Konzern Siniat Eigentümer des Werkes.