Unter einer Hutung versteht man ein qualitativ weniger gutes, extensiv genutztes Weideland ohne Nährstoffersatz und Weidepflege, meist in ungünstigen Hanglagen gelegen. Hutungen stehen wie Triften oder teilweise auch Almen dem Ödland nahe, d.h. sie sind nicht ackerfähig oder ackerwürdig und werden wegen ihrer armen, flachgründigen Böden, ihres rauen Klimas und dementsprechend geringen Graswuchses und wegen ihrer weiten Entfernungen von den Siedlungen als Grünland genutzt. Die vorwiegend in Gemeinschaftsbesitz befindliche Hutung ist nicht eingezäunt und wird als Magerweide heute nur noch unregelmäßig mit Vieh bestockt. Ein Minimum an Bewirtschaftungsmaßnahmen bewahrt sie vor der Verbuschung, sofern sie nicht brach gefallen ist.
Der Kühberg bei Gastenfelden ist ein Beispiel für solch eine Hutung in Mittelfranken. Hierbei handelt es sich um ein 17,7 ha großes Naturschutzgebiet, das geologisch durch die Lehrbergschichten des Gipskeupers geprägt ist. Diese Lehrbergschichten sind an einer charakteristischen Verwerfung durch eine Materialentnahmestelle im Südosten sehr gut erkennbar.
Waren bis ins 19. Jhd. auch in Mittelfranken die Weidehaltung von Rindern, Schweinen … weit verbreitet, so wurde schon ab 1800 die Abkehr von dieser gefordert, da Stallhaltung durch die Sammlung der Exkremente zur Steigerung der Erträge auf den Äckern förderte.
Der Kühberg ist für die Verhältnisse der Gipskeuperhutung der Frankenhöhe recht artenreich. Zwischen einzelnen,
alleinstehenden Bäumen hat sich hier eine Vegetation entwickelt, die sich von der der bewirtschafteten Fettwiesen unterscheidet und Heimat vieler gefährdeter Pflanzen ist. Im Frühjahr kann man dort den blühenden Enzian finden. Auch Knabenkräuter, Primeln und den Feld-Thymian kann man dort in der Regel antreffen. Hinzu kommen Streuobstwiesen, Hecken und Gebüsche, die als Brutstätten dienen und somit für einige gefährdete Vogelarten von Bedeutung sind.
Für viele Tiergruppen, wie z. B. Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken, Spinnen und Hautflügler stellen gut beweidete Flächen wie das Naturschutzgebiet äußerst wichtige Lebensräume dar. Als Reste einer traditionellen Landwirtschaft sind solche Flächen stark gefährdet. Eine Aufgabe der Beweidung führt zwangsläufig zur Artenverarmung und Verbuschung. Bei der Verbuschung wird das eigentliche Biotop der Trockenrasen durch Pflanzen wie Heckenrosen oder Schlehensträucher bedroht. Die vorher angesprochene Beweidung erfolgt vor allem durch Wanderschäfer, die auf der Frankenhöhe eine lange Tradition haben, in der heutigen Zeit jedoch eher selten geworden sind. Bei mangelnder Beweidung muss durch Landschaftsschutzmaßnahmen, sprich ausschneiden nachgeholfen werden.
Der Kühberg ist gleichzeitig in der Geotopliste Bayerns verzeichnet: in den roten Keupertonen der ehemaligen Tongrube erkennt man eine Störung.