Schwabsrother Weg

Schwabsrother Wege

 

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Die Unterseiten sind bis zur Realisierung des der einzelnen Wege passwort-geschützt und nicht zugänglich!

Fledermausweg


Impressionen

          

Oben: Ein geeigneter Ausgangspunkt für die Wanderung ist der Dorfplatz in Schwabsroth mit Gegenständen aus der ehemaligen Dorfschmiede und Denkstein an die Dorferneuerung
Unten: Badeweiher in Geslau 

Karte


Stationen

Station „Brücke der ehemaligen Chausse Rothenburg – Colmberg – Ansbach“

Man fährt über sie, oft ohne sie zu beachten. Zu den großen Leistungen des Königreiches Bayern im 19. Jahrhundert gehört der Ausbau eines landesweiten, damals modernen     

Chaussee-Netzes. Die Ausgaben für den Ausbau der Chaussee bzw. der Vicinalstraße von Rothenburg nach Ansbach im Zeitraum von 1832 bis 1834 betrugen 25128 fl und belegen, dass dieser schon Anfang der Dreißiger Jahre im 19. Jahrhundert in Gang war. Sie führte von Rothenburg kommend durch Neusitz, zum damaligen Zeitpunkt die „Rote Steige“ nutzend, durch Steinach am Wald, vorbei an der Neumühle nach Gunzendorf. Von dort verlief sie durch Geslau über Unterfelden nach Colmberg und Häslabronn und weiter nach Ansbach (Q14). Bis zum Jahr 1859 (Urpositionskarte) wurde der serpentinenartige Aufstieg auf die Frankenhöhe bei Neusitz fertiggestellt

Für die Gestaltung der Chausseen dürfte eine Leitlinie von 1791 verbindlich gewesen sein, die eine bestimmte Breite, Pflasterung, Straßengräben u. a. vorsah. So sollten auch Chaussehäuser (Gerätehäuser und Wohnung des Straßenwärters) zur Verfügung stehen. Für die Rothenburg-Ansbacher Chaussee war dies Neusitz Haus Nr. 4 alter Zählung. Es wurde nach Anton Müller (1992, S: 170 ff) im Jahr 1981 abgebrochen. Die Chausseen sollten am Rand mit Bäumen bepflanzt werden (Q19). Unüblich ist die Darstellung von 21, an Pappeln erinnernde Bäume an der Chaussee bei Neusitz ( UTM 32U 590072, 5469876) in der Karte der Uraufnahme. Nach Schäden an Banketten und anliegenden Feldern setzte man anstelle von Pappeln und Linden (Q20) auf Obstbäume. Diese säumten, wie der Verfasser aus den 70-er Jahren weiß, die ehemalige Chaussee. 1834 (Q21) führte man zur Benutzung der Straße ein Chaussegeld ein, welches aber 1840 (Q9, Q10) wieder abgeschafft wurde. Im Zuge der Flurbereinigung wurde die St 2250 von Neusitz bis Colmberg ortsdurchfahrtsfrei trassiert. Reste der im 20. Jahrhundert geteerten Trasse der Chaussee aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert sind heute noch als Teil des Flurwege- und Straßemnetzes erhalten (z.B. bei Steinach am Wald, Gunzendorf, am Geslauer Sportplatz oder bei Unterfelden).

 

Station  „Pfarrscheune“

Unmittelbar südwestlich der Kirche von Geslau befindet sich das ehemalige Widdumgut (alte HsNr. 1), von dem heute nur noch die sog. Pfarrscheune, ein ausgemauerter Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach, im Original (wohl Ende 18. Jahrhunderts) existiert.
Das Pfarrhaus wurde 1786 neu errichtet, die Scheune soll ursprünglich nach Pfarrer BAUER an einem anderen Ort gestanden sein, nämlich in Oberndorf und dürfte etwa gleich alt sein. Zur Einkommenssicherung der Pfarrer eines Dorfes, ein festes Gehalt gab es in früheren Zeiten nicht, bekamen diese für die Zeit ihres Amtes, i.d. R. bis zu ihrem Tod, ein sogenanntes Widdumgut gewidmet. Dieses mit landwirtschaftlichen Flächen ausgestattete Gut in der Nähe zur Kirche war nach RÜDEL (1991) mit Pfarrhaus, Scheune, Waschhaus, Backhaus und Stallungen für Pferde, Vieh, Schweine, Schafe und Hühner ausgestattet. Das Widdumgut konnte gegen Zahlung eines Zinses verpachtet werden. Darüberhinaus „standen ihm viele Abgaben der Bauern zu, in Form von Zehnten, Gülten und Naturalien. Zwei größere Einnahmequellen waren der immer wieder erwähnte Steinacher Zehnt und der Furth-Zehnt, die dem Pfarrer offenbar ganz privat gehörten“. (RÜDEL, 1991, S. 30) RÜDEL berichtet weiter vom Niederbrennen der Pfarrscheune und einem weiteren überfall durch 15 Kroaten im Jahr 1634. Nach einem Dokument in der Deutschen digitalen Bibliothek wird der Geslauer Pfarrer 1710 von mehreren Männern überfallen und beraubt. Das Pfarrhaus wurde 1786 neu errichtet, die Scheune soll ursprünglich an einem anderen Ort gestanden sein und dürfte etwa gleich alt sein. RECHTER (2012, S. 3) gibt von dem Widdumgut nach dem Urkataster (KSt, StG Geslau Nr. 4) folgende Beschreibung: – 1834: Wohnhaus, Nebengebäude, Garten und Hofraum – 1834 und 1856 mit 24,84 Tagwerk an Zugehörungen Die Umrechnungseinheit für Tagwerk in Hektar beträgt nach dem Vorwort:  1 Tagwerk = 0,3407 ha.

Station „Ehemaliges Brau- und Gasthaus Schwab“

Das ehem. Gasthaus zur Sonne befindet sich in der Pfarrgasse 6 in der Ortsmitte von Geslau. Das im Kern wohl bereits aus dem, 17. Jahrhundert stammende Fachwerkhaus (s. Foto von 1890) ist aktuell verputzt. Das mit einem Satteldach versehene Hauptgebäude ist Teil des Dreiseithofes, bestehend aus Stall, rückwärtiger Scheue und Haus. Ein Sandsteinanbau aus dem Jahr 1895 war das erste Geslauer Postlokal.

Am Marktplatz in Geslau stehen (ehemalige) Gasthäuser mit ehemaligen Brauereien, deren Besitzer über unterschiedliche Beziehungen miteinander verbunden sind oder waren. Während das Gasthaus zur Krone (alte Hs.Nr. 12) unter Denkmalschutz steht, ist Hs.Nr. 27 nicht denkmalgeschützt, besitzt aber eine ebenso abwechslungsreiche Geschichte. Die Hofstelle ist nach Rechter (2012), wie viele der erfassten Häuser Geslaus, bis ins Jahr 1579 belegt, im Jahre 1634 auch bewohnt, denn infolge der Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg waren viele Hofstellen verwaist und wurden erst durch die zuwandernden Exulanten wieder bewirtschaftet. Das Köblergut mit Brau- und Schankrecht gehörte zum KA Colmberg. Wann das heutige Hauptgebäude errichtet wurde, ist nicht bekannt. Interessant ist, dass im Jahr 1676 Hans Raitmaier als Schwiegersohn des Vorbesitzers das Gut übernimmt und 1698 mit dem Verkauf von Hs.Nr. 12 (siehe oben) das Braurecht zu Hs.Nr. 27 zieht.

Station  „Felsenkeller des Brauhauses Schwab“

Der ehem. Bier- und Eiskeller liegt südlich von Geslau bzw. nordöstlich von Schwabsroth in der Feldflur und ist über einen Stichweg zu erreichen. Dieser Teil eines ehemaligen Hohlweges bzw. der früheren Ortsverbindungsstraße nach Lauterbach wurde wieder freigelegt durch den Besitzer, dem langjährigen Bürgermeister und Landrat Rudolf Schwemmbauer, denn im Rahmen der Flurbereinigung in den 1970-er Jahren wurde er verschüttet.  Eine neu gepflanzte Birkenallee säumt den Weg. Der Keller besteht aus einem ca. 10 m langen Hauptgang mit mindetens einem Seitengang, hat ein Sandsteingewölbe und ist teilweise ausgemauert. Seit 2018 ist als Fledermauskeller hergerichtet

Der 1819 erbaute Keller diente lange Zeit als Eis- und Bierkeller der Besitzer des ehemaligen Gasthauses zur Sonne (wird später erfasst) in Geslau. Im Verlauf des Flurneuordnungsverfahrens in Geslau (1963 – 1974) wurde der sich einst in einem Hohlweg befindliche Bierkeller infolge der neuen Straßenführung überdeckt. Im Rahmen der Neuzuteilung erhielt der Bürgermeister und spätere Landrat Rudolf Schwemmbauer das Flurstück über dem abgedeckten Keller. Nach seiner Meinung, die er seit den 1990er Jahren vertrat, würde heute so etwas nicht mehr geschehen. Dies führtezu der Idee den Bierkeller wieder zu reaktivieren. 2016/17 wurde mit Unterstützung des Bundes Naturschutz der Bierkeller wieder „ausgebaggert“ und dient derzeit als Fledermauskeller. Bei der Ausgrabung kamen auch die Stümpfe der ehemals mächtigen Bäume zum Vorschein.

 

Ausführliche Informationen auf Kulturlandschaftsforum Bayern

Station  „Ortsgrenzstein der Gemeindegebietsreform im 19. Jahrhundert“

Dieser Grenzstein steht an der Ortsverbindungsstraße von Reinswinden nach Gunzendorf. Er ist ein Relikt der Gemeindegebietsreform im 19. Jahrhundert:

Die Gebietsreform unter Montgelas (1808 – 1817) Nach einem „Edikt über die Bildung der Gemeinden“ aus dem Jahre 1808 entstanden nach (Philipp HAMANN 2005, S. 4) aus ehemals 40.000 Gemeinden, Ortschaften und Weiler rund 7.000 neue Gemeinden. Im Rahmen dieser und anderer Reformen ging es einerseits darum, das historische Wirrwarr herrschaftlicher Zugehörigkeit aufzulösen, andererseits verwaltbare Gemeinden bestimmter Größe zu schaffen. Die Gemeindereform im 19. Jahrhundert (1810) führt nach JEHLE (2009, S. 964) zu Geslau gehörend die Ortsteile Geslau am Wald, Gunzendorf, Steinach, Aidenau, Kreuth und Dornhausen im Landgerichtsbezirk Leutershausen an. Die Orte Schwabsroth, Reinswinden, Oberndorf, Oberbreitenau, Unterbreitenau und Lauterbach bildeten die Gemeinde Schwabsroth. Poppenbach wie auch Burghausen, die zum Gerichtsbezirk Windsheim gehörten, wurden erst in der Zeit von 1821 bis 1834 auf eigenen Wunsch dem Landgericht Colmberg unterstellt. (JEHLE, 2009, S. 957). „Ein Gut in Reinswinden (Landgericht Rothenburg), das zum Patrimonialgericht Poppenbach gehört hatte, wurde der großen Entfernung wegen aus der Überweisung an Rügland ausgenommen.“ Stettberg, heute ein Ortsteil von Geslau, sollte wie Oberhegenau und Unterhegenau zur Gemeinde Binzwagen kommen. Scheinbar scheint schon damals die geplante Verwaltungsgliederung auf Widerstand gestoßen zu sein, denn 1818 sind folgende Gemeinden eigenständig: – Geslau, – Gunzendorf mit den Ortsteilen Aidenau, Steinach am Wald und der Neumühle, – Schwabsroth mit den Ortsteilen Lauterbach, Oberbreitenau, Oberndorf, Reinswinden und Unterbreitenau, – Dornhausen mit dem Ortsteil Kreuth, – Stettberg. Geslau gehörte nach JEHLE (2009) wie seine heutigen Gemeindeteile von 1862 bis 1879 zum Bezirksamt (BA) Ansbach, von 1880 bis 1938 zum BA Rothenburg und von 1938 bis 1972 zum Landkreis (LK) Rothenburg. Demgegenüber gehörte Colmberg und Obersulzbach seit 1862 bis 1972 zum BA/LK Ansbach, was bei der Gebietsreform im 20. Jahrhundert eine Rolle spielen sollte.

Grenzsteine aus dieser Zeit findet man in Geslau an ihren Originalstandorten noch mehrere, wenngleich viele im Rahmen der Flurbereinigung „verschwanden“.

Ausführliche Informationen und Quellenangaben  auf Kulturlandschaftsforum Bayern

Station „Was lebt denn hier“

muss ergänzt werden 

Station „Flurkreuz“

Dieses „Sühnekreuz“ wurde von Hans Schwab nach der Flurbereinigung in den 1970-er Jahren mitten im Acker „ausgegraben“, kurz beschrieben wurde es jedoch schon in der Zeitschrift „Der Bergfried“ von Dr. H. Gießberger.

Nach der Karte der Uraufnahme (1834) stand es  an einem Flurweg, der bei der Flurbereinigung aufgepflügt wurde. 

Ausschnitt aus der Karte von 1834. –  Das Kreuz mit ursprünglichem Standort und heutigem Standort                                                    Quelle: Bayerisches Vermessungswesen  CC BY-ND 3.0 DE

GIEßBERGER, der die Flursteine um Rothenburg vor der Flurbereinigung (1963 -1973) systematisch erfasst hatte, gibt für den Ort Geslau, ohne genaue Ortsangabe, ein Sandsteinkreuz mit den Maßen h= 65, b = 23 und dicke = 25 cm an. Damit stimmt das von ihm als Steinkreuz bezeichnete Flurdenkmal mit dem beschriebenen Flurstein bis auf die Länge überein. Die Abweichung in der Höhe wird später erklärt. Die Flur nördlich des heutigen Standortes hieß damals „Kreuzfeld“ und beim genauen Betrachten der Karte der Uraufnahme erkennt man die Signatur eines Flurkreuzes ziemlich genau 140 m NNW des jetzigen Standortes an einem bei der Flurbereinigung aufgepflügten Weg, der noch in der TK von 1961 eingezeichnet ist. Es könnte sich also durchaus um ein bei der Flurbereinigung versetztes Flurdenkmal handeln, das auf Grund der geringen Breite, die GIEßBERGER beschreibt, vor langer Zeit seine Arme „verloren“ hat. Solche reliktischen Steinkreuze findet man des Öfteren, wie zum Beispiel in Dornhausen oder in Hürbel. Nun lässt sich auch die heutige, größere Höhe des Kreuzes mit Blick auf die Aussage von GIEßBERGER erklären: Das Kreuz stand nach der TK 25 aus dem Jahr 1961 am Rand einer kleinen Anhöhe. Ackertätigkeit und Erosion können einen Teil des Kreuzes und des (sofern vorhandenen) Sockelsteines verdeckt haben. Sollte es sich um dieses Steinkreuz handeln, so stand es am Rande eines Ackers, der zum Zeitpunkt der Uraufnahme zu Haus 30 (alte Zuordnung, Haus 29 und Haus 30 waren nach RECHTER (2012) bis 1713 ein Hof) gehörte. Die ursprüngliche Zusammengehörigkeit ist auch in der Karte nachvollziehbar! Neben Flurstücken weiterer (Halb-)höfe lagen am Kreuzfeld auch zwei Flurstücke des ehemaligen Widdumgutes (Haus 1; s. BLfH / Kulturlandschaftsforum, online). Die Geschichte des ehemaligen Halbhofs 30 reicht allerdings nur bis 1713 zurück. (RECHTER 2012; BLfH / Kulturlandschaftsforum Bayern, online). Die Geschichte des benachbarten Halbhofes 29, dessen Teilung sich nach Rechter wahrscheinlich um 1713 ereignet hat, geht bis in das Jahr 1579 zurück. Nach RECHTER (2012) heißt der Besitzer von Haus 29 Gundermann. In den Jahren 1627, 1632 und 1634 grassiert in Geslau die Pest (RÜDEL 1991). Pfarrer Dr. Klaus NEUMANN (2021) zitiert aus dem Sterberegister der Pfarrgemeinde Geslau für das Jahr 1627: „Dem Veit Gundermann zu geßla zwo döchter gestorben“. […] „Dem Veit Gundermnn zu geßla“ eine dochter gestorben“. […] „Der Veit Gundermann zu geßla selbsten gestorben, dem Veit Gundermann ein döchterlein gestorben“. Das Anwesen 29 wird im Jahr 1636 als öde und 1642 noch als „abgebrandt“ bezeichnet (RECHTER 2012). Erst 1669 übernimmt der offensichtlich überlebende Sohn Georg Gundermann, der auch Schultheiß von Geslau ist, das Gut. Interessant ist die Familiengeschichte der Gundermanns und ihres Besitzes, insbesondere des Veit Gundermann d. J, die in der Abb. 3 aus verschiedenen Quellen dargestellt ist. Neben Familienmitgliedern in Geslau gab es nach RÜDEL auch noch um 1613-1630 mit Haus 3 in Kreuth (Philipp u. Anna) sowie von 1633 – 1642 mit Haus 5 und Haus 11 (Philipp Gundermann) Vertreter dieses Namens. Die räumliche Lage des Flurkreuzes zu dem Besitz von Haus 29/30 könnte somit auf ein Gedenk- oder ein Pestkreuz hinweisen, das Georg Gundermann oder die (Kirchen-)gemeinde aus Anlass von insgesamt mindestens 493 verstorbenen Mitgliedern des Geslauer Kirchensprengels stiftete. Auch gab es im Jahr 1627 eine nicht besetzte Pfarrstelle, da der Geistliche und seine Ehefrau an der Pest verstarben. Für rund zwei Monate ist die genaue Zahl – und wo diese bestattet wurden – im Sterberegister nicht verzeichnet.

 

Weg übern Daniel

Zur Gemeinde Schwabsroth gehörten bis 1973 auch Reinswinden, Oberndorf, Unterbreitenau und Oberbreitenau.

Impressionen 

 

Karte Weg

Zur Geologie der Frankenhöhe 

Auf dem Weg von Reinswinden bis zur Anhöhe wandert man von den geologischen Schichten des Schilfsandsteins, der Lehrbergschichten mit der im oberen Bereich eingelagerten Lehrbergbank. Die Hochfläche besteht aus Blasensandstein. Dabei bilden morphologisch weiche Gesteine ein flacheres Relief, harte Gesteine eine Versteilung.

Während der Zeit des Muschelkalkes war das Germanische Becken zwischen Gallischer Schwelle, Vin-delizischem Festland und Böhmi-scher Masse fast die ganze Zeit ein seichtes Meer. Dies hing von Erdkrustenbewegungen im Bereich der Burgundischen und Thüringischen Pforte ab.

In der Zeit des Keupers hat das Meer nur noch geringe Bedeutung für die Schichtenbildung. Diese entstehen durch Ablagerungen von Flüssen bei katastrophalen Schichtfluten oder durch Windverwehungen. Während der Zeit des Unteren Keupers stößt das Meer zeitweise wieder vor. Von ihm stammen die z.T. mächtigen Gipsablagerungen. Die Lehrbergschichten entstanden in Oasentümpeln, die von Nadelhölzern umgeben waren. Auch im Blasensandstein findet man teilweise Schichtplatten von 1 – 2 cm Mächtigkeit, die an der Unterseite noch Wind- oder Wellenrippel aufweisen, an der Oberseite jedoch Trockenrissstrukturen.


Link:

 

Gesteinssammlung des Reichsstadt-Gymnasium Rothenburg – mit umfangreichen Ergänzungen Geologie der Region. (Ergebnis eines P-Seminares).

Wölbäcker im Stiftsholz 

„Bis in das Mittelalter stellten die Wölbäcker die wichtigste Form der Ackerbodenbereitung dar.Die Anlage von Wölbäckern, die sich aus der Einführung der Dreifelderwirtschaftmit langgestreckten Gewannen ergab, ist für das frühe Mittelalter belegt. Sie hielt etwa bis zum 18. und 19. Jahrhundert an, als Kunstdünger und landwirtschaftliche Drainage diesen Beetbau überflüssig machten“.

Ridge and furrow-de

„Wölbäcker stellen parallel verlaufende, gewölbte Ackerbeete (Langstreifenflur) dar, welche durch eine spezielle Pflugtechnik geformt wurden.[2] Sie entstanden durch die Verwendung von eisernen Pflügen, die von Ochsen oder Pferden gezogen wurden und – im Gegensatz zum späteren Wendepflug – die Ackerkrume nur in eine Richtung wenden konnten. Um das Pfluggespann möglichst selten wenden zu müssen, wurden die Flure in der Form von Langäckern angelegt. Sie hatten eine Breite von wenigen Metern und Längen von bis zu zwei Kilometern bei Aidenau.

Der Bauer zog mit seinem Gespann als erstes die Furche längsseitig in der Mitte des Ackers. Dann wendete er das Gespann und zog die zweite Furche in entgegengesetzter Richtung direkt neben der ersten Furche (vgl. nebenstehende Zeichnung), wobei er beim Gespannwenden die Richtung so wählte, dass die Scholle beim folgenden Pflügen zur Ackermitte hin gekippt wurde. Nach erneutem Wenden wurde die nächste Furche wieder im Richtungssinn des vor-vorherigen Pflügens angelegt, und zwar außen anschließend an die vor-vorhergehend gepflügte Furche. Durch langjähriges Pflügen in dieser Weise wurde immer mehr Ackerkrume zur Ackermitte verlagert – die Ackermitte wurde erhöht, die Ränder des Ackers vertieft. Dabei wurden Scheitelhöhen von bis zu einem Meter erreicht.[3] Oft lagen mehrere Wölbäcker nebeneinander im Verband.“

 

Station Blickpunkt ehemaliger Weiherdamm Unterbreitenau 

Heute sind wir gewohnt Wasser in ausreichender Menge zu jedem Jahreszeitpunkt zur Verfügung zu haben. Das war nicht immer so.

In der historischen Karte von Moritz Stieber aus dem Jahr 1617 ist der Weiher (noch) nicht eingezeichnet. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es diesen Teich nicht doch bereits zu dieser Zeit gegeben hat, weil das vorgenannte Kartenwerk gewisse Ungenauigkeiten aufweist (u.a. im Hinblick auf die Lage von Orten). Im Clavis des Burggraffthums von 1735 ist der See unterhalb von Unterbreitenau deutlich zu erkennen. Der Weiher könnte auch als Wasserspeicher für die 2km entfernte Leimbachsmühle gedient haben, die als Lumühle in der Stieber´schen Karte eingezeichnet ist oder für die Froschmühle. Allerdings besaß die Leimbachsmühle die Möglichkeit über einen nur 800 m entfernten einen weiteren Speichersee sich mit Wasser zu versorgen, der bereits im Clavis des Burggraffthums eingezeichnet ist. Zum Zeitpunkt der Uraufnahme (um 1850) ist der Damm bereits durchstochen und die Fläche des ehemaligen Sees als Wiesen oder Äcker an Höfe des Ortes Unterbreitenau verteilt, die heute extensiv als Wiesen genutzt werden.

Eine Informationstafel der Kommunalen Allianz an einem weiteren Damm bei Gaishof lautet: „Dieser heute noch sichtbare Erdwall im Wiesengrund war früher ein Weiherdamm. Solche Dämme sind heute noch häufig in der Natur erkennbar, so z.B. zwischen Morlitzwinden und Unterbreitenau, bei Gaishof und am Waldrand östlich von Morlitzwinden. Sie zeugen davon, dass die Fischzucht eine wichtige Rolle gespielt hat. Auch Flurnamen wie „Seefeld“, „Seewiesen“ oder „Weiher“ weisen darauf hin. Die Nutzung dieser Weiher war den Grundherren, Grafen, Fürsten, freien Reichsstädten und Klöstern vorbehalten. Alte Urkunden belegen, dass der bekannte Bürgermeister Heinricht Toppler aus der Freien Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber hochrangige Gäste mit Karpfen aus den Teichen nahe der Wasserscheide bei Gaishof bewirtete. Es wird vermutet, dass die Weiher nicht nur der Fischzucht, sondern gleichzeitig der Wasserrückhaltung und Klimaverbesserung in diesem relativ trockenen Gebiet dienten.“

Trockene und feuchte Jahre wechselten sich ab. Insbesondere die trockenen Jahre bedeuteten große Probleme, versiegten doch die Brunnen, in extremen Dürrejahren gar die Flüsse:

  • 1446 war ein sehr dürrer Sommer, daß viel Brunnen, Weiher und Flüsse vertrockneten und war große Noth, aber der Wein ist gut worden; (Chronik des Marktfleckens Burgbernheim, 1844)
  • 1616 es dieß Jahr ein dürrer Sommer und fehlte an Mahl-wasser, Mäuse und Heuschrecken gabs viel, die Schaden thäten, auch sind verderblich Wetter gewesen, im Herbst ist alles erfrohren und alles theuer worden, auch Ruhr und Fie-ber überall grassiret. Daßgleichen Anno 1617 war wieder ein dürrer Sommer, viel Mäus und Heuschrecken haben großen Schaden gethan; (Chronik des Marktfleckens Burgbernheim, 1844)
  • 1831/32 „Des Herbstes erste Hälfte war schön und warm, die zweite aber veränderlich und kalt. – Der Winter zeigte sich sehr ge-lind mit wenig Schnee. – Der Frühling war kalt und trocken. – Auch der Sommer war kühl und noch in der Nacht des 23. Juny erfroren die Erdbirnkräuter. Zugleich herrschte große Trockenheit, so daß starker Wassermangel für die Mühlen eintrat und Mehl aus entfernteren Gegenden herbeigeschafft werden mußte“. (Jahrbuch der Stadt Ansbach 1831/32)

Das Sühnekreuz in Oberndorf

Etwas abseits des Weges, am nördlichen Ortsausgang steht ein mächtiges Steinkreuz, das es sich aber lohnt zu besuchen.

Das abgebildete Sühnekreuz am nördlichen Ortseingang von Oberndorf,  wiederaufgestellt im Rahmen der Dorferneuerung, ist der Überlieferung nach aus folgendem Grund errichtet worden: An einem Weiher rechts das Hauses gerieten zwei Frauen, die mit dem Schneiden von Disteln waren, wegen eines Mannes in Streit. Eine der Frauen wurde dabei mit einer Sichel ermordet. Zur Erinnerung errichtete der Mann um 1700 das Steinkreuz (s. Foto der Infotafel).

 


In der Karte der Uraufnahme (erste Hälfte des 19. Jahrhunderts) ist der Dorfweiher nicht eingezeichnet, andererseits stand der Platz dafür zur Verfügung, der heute überbaut ist und die Signaturen weisen wie die Umrisse der gesamten Parzelle auf einen ehemaligen Teich oder See hin. Im 18. und 19. Jahrundert wurden auch größere Seen aus unterschiedlichen Gründen aufgelassen und das Land an die Bevölkerung verteilt.

https://erfassung.kulturlandschaftsforum-bayern.de/element/80f40722-cab9-44b2-9571-41beb136d263