Die Tafeln entlang dieses Weges werden bis Anfang Oktober aufgestellt.
An den Inhalten dieser Seite wird noch gearbeitet!
Dornhauser Weg
Impressionen
Karte
Stationen
Station Kirchenweg
Station Weiderinderhaltung
Station regenerative Energienutzung
Station „Musikantensteine“
Vor der ehemaligen Dorfgaststätte in Dornhausen stehen zwei reliktische Sandsteinkreuze (Blasensandstein), die als sog. Musikantensteine bezeichnet werden und als Denkmal erfasst sind (D-5-71-155-10). Das eine ist ein 80 x 65 x 23 cm groß. Vom anderen steht nur noch ein Stumpf.
Der Rothenburger Heimatforscher Dr. Gießberger beschreibt die Musikantensteine in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Bergfried im Jahr 1955 wie folgt: „1673 erschoss ein Rothenburger Apotheker den dortigen Dorfhirten. 1760 war es [Dornhausen] im Munde deutscher Vorgeschichtsforscher, die in seiner Nähe einen altgermanischen Begräbnisplatz aufdeckten.
Heute sprechen die Heimatkundler des Rothenburger Lands manchmal von den zwei Musikantensteinen, die im Ort als Steinkreuze bei der Försterschen Gaststätte auftragen. Leider muss ich diese Behauptung einschränken; denn es steht nur noch einer. Vom verschwundenen steckt lediglich ein Stumpf im Boden … Ihren Namen erhielten die Kreuze, weil sich dort zwei Musikanten, die auf der Kirchweih miteinander in Streit geraten waren, gegenseitig umgebracht haben sollen. Das bereits abgegangene Steinmal trug angeblich eine eingemeißelte Geige, auf dem noch stehenden war früher eine Klarinette zu erkennen.“ Nach dem bayerischen Denkmal-Atlas datieren die Sühnekreuze in das Spätmittelalter. Die Ereignisse, die Gießberger in seiner Abhandlung beschreibt sind jünger bzw. fallen in die Frühe Neuzeit.
Die Gastwirtschaft wurde schon vor Jahrzehnten zu Gunsten der Landwirtschaft aufgegeben.
Ein am Wohnhaus angebrachte Tafel erinnert noch an den Erbauer und die Gastwirtschaft.
- Zusätzliche Informationen und Literaturangaben auf Kulturlandschaftsforum Bayern
Station “ Sühnekreuz und Himmelsweiherer“
Dieses mächtige Steinkreuz steht rund 100 Meter östlich des Himmelsweihers und soll nach dem Bayerischen Denkmalatlas aus dem Spätmittelalter sein. Über das als Sühnekreuz eingeschätzte Denkmal ist weiter nichts bekannt. In der Karte der Uraufnahme aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegt der Standort an der Steige nach Buch am Wald.
Die relativ häufig vorkommende Bezeichnung „Himmelsweiher“ ist ein stehendes Gewässer, das nicht durch einen Bach gespeist wird, sondern sein Wasser nur durch die Nieder-schläge bezieht.
Dieser kleine Weiher ist erst in der topographischen Karte von 1987 eingezeichnet. In den Vorgängerkarten erkennt man aber Veränderungen, die auf lokale Entnahme von tonig-mergeligen Lehrbergschichten für den Wegebau hindeuten. Der Weiher ist ein natürliches Rückhaltebecken für Wasserabfluss aus den höher liegenden Geländeteilen, da heute hier Wassergräben münden.
Station „Das Milchbänkla“
Sie befinden sich auf dem ursprünglichen Anwesen in Kreuth mit der Hausnummer 15.
Im Jahr 1961 wurde das bis dahin dort stehende Hirtenhaus abgerissen und das
Feuerwehrhaus mit Gemeinschafts-Gefrierhaus und eine Halle für
Gemeinschaftsmaschinen sowie einer Viehwaage gebaut.
Ein R ü ckblick auf 100 Jahre Milchwirtschaft – 1922 bis 2022
1922 und noch viele Jahre später wurden die Kühe noch von Hand gemolken. Zu dieser
Zeit wurden die Milchkannen am Hof direkt abgeholt.
Einer der Milchfahrer war damals der alte Wirt, der noch mit einem Sitzbock für den
Kutscher und einem eisenbereiften Wagen von Haus zu Haus fuhr. Das Gespann wurde
von einem Gaul gezogen. Gefahren wurde bei jedem Wetter – Wind, Regen oder Schnee.
Die Milch wurde bis 1957 zur Genossenschafts-Molkerei nach Binzwangen gebracht.
Käse, Butter und Buttermilch konnten sich die Bauern liefern lassen, was dann mit dem
Milchgeld verrechnet wurde.
Es war die Zeit der Inflation.
Die Milchgeldabrechnungen des Anwesens Haus-Nr.1 – Hofbesitzer Geim, der 6 Kühe
hatte, belegen das:
Im Januar 1922 liefert er 173 Liter Milch zu je 270 Pfennigen = 467 Mark.
Im Juli 1922 liefert er 484 Liter zu 629 Pfennigen = 3.000 Mark.
Im Juli 1923 lag der Milchpreis bei 3000 Pfennigen und der Bauer bekam 13.111,— Mark.
Nach der Währungsreform Ende 1923:
Im Dezember 1924 lieferte Bauer Michael Geim 147 Liter a 15 Pfennig= 22 Rentenmark.
Im Januar 1937 bekam er ca. 30 Reichsmark; die Abrechnung erfolgte dann nach
Fetteinheiten.
Und heute 2021/22? Die durchschnittliche Kuhzahl je Betrieb liegt bei 63,6.
In Kreuth gibt es 3 Milchviehbetriebe; in der Gemeinde Geslau insgesamt 18 Betriebe.
Die Anzahl der Milchviehbetriebe in Mittelfranken lag 1998 bei 4095 und 2021 bei 1372.
Später gab es für den Milchfahrer nur noch drei Haltestellen. Im unteren und oberen Dorf
und in der Mitte stand ein Milchbänkla.
Die Milch hatte man am Hof gekühlt entweder in einem Wasserbecken oder von einem an
die Wasserleitung angeschlossenen Milchkühler. Mit zweirädrigen Karren wurde die
frische Milch in Kannen (10,15 oder 20 Liter) zum Milchbänkla gebracht. Jeder Hof hatte
seine eigene Kannen-Nummer. Heutzutage hat jeder Milcherzeuger eine 2-Tages-
Hofabholung.
Die neuesten Nachrichten aus den umliegenden Dörfern brachte der Milchfahrer – der
Meyers Hanni mit. Er fuhr die Tour Lauterbach – Hürbel – Dornhausen – Kreuth – und
lieferte die Milch in der Molkerei Geslau ab.
„Hast des scho ghört?“ Was sich im Dorf ereignete – Kindersegen, Krankheiten, Klatsch
und Tratsch oder wessen Kuh trocken stand, erfuhr man früh am Tag, wenn man sich am
Milchbänkla traf – fast so schnell wie heute das Internet.
Ab den 1970er Jahren wurde die Milch von molkereieigenen Tankwägen der
Molkereigenossenschaft Geslau abgeholt. Nach der Auflösung der Genossenschaft
Geslau übernahm die Firma Zott die beiden Tankwägen und die Milch wird bis heute nach
Mertingen transportiert.
Film von Kreisheimatpfleger Helmut Baer
Schau zum 800-jährigen: Wirtschaften wie früher
Film von Günther Butt
Station „Milchviehhaltung“
Station „Ehemaliger Kirchenweg von Dornhausen/Kreuth nach Geslau“
Station „Weiderinderhaltung“