Im Aufbau
Wetterstation
Unter Wetter versteht man denZustand der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt, den man durch Wetterelemente, wie Temperatur, Niederschlag, Windstärke usw. beschreiben kann.
Klima ist das über 30 Jahre gemittelte Wetter an einem bestimmten Ort. Seit dem 19. Jahrhundert hat man kontinuierliche Wetteraufzeichnungen.
Wetter und Klima früherer Jahrhunderte
Für frühere Zeiträume ist man auf indirekte Messverfahren oder historische Beschreibungen angewiesen.
Naturkatastrophen hatten und haben zu unserer Zeit nach wie vor verheerende Folgen. Dies gilt auch für ein sich plötzlich veränderndes Wetter oder Klimaveränderungen im Laufe der Jahrhunderte, wie die mittelalterliche Warmzeit und die frühneuzeitliche kleine Eiszeit, die bis etwa 1840 dauerte.
Diese dadurch nötige Anpassung meinen wir Menschen heute oft schnell meistern zu können, in den früheren Jahrhunderten war dies jedoch nicht der Fall.
Für den Raum Rothenburg/Ansbach liegen Dokumente ab dem 10. Jahrhundert vor, in welchem schon damals von zu heißen Sommern oder zu kalten Wintern die Rede war. Die heißen Sommer hatten Brände und Ernteausfälle zur Folge. Es mangelte auch an Wasser, da Brunnen und Flüsse austrockneten. Durch die kalten Winter erfror das Vieh und die Ernte fiel aus, wodurch viele Menschen starben. Durch die Ernteausfälle und das
entsprechend geringe Angebot an Produkten stiegen die Preise für überlebenswichtige Waren immens an. Die Konsequenzen waren u.a. Notschlachtungen.
Beispiel 1:
Die durch den Ausbruch des Tambora im Jahr 1815 („Jahr ohne Sommer“ ) und weiterer Vulkane in den Folgejahren veränderten Klimabedingungen und beeinflussten die Erntemengen.
und hatten (neben anderen Ursachen) die Auswanderungswelle aus Europa nach den USA zur Folge hatte.
Jahrbücher der Stadt Ansbach Band 1
Sehr anschaulich schildert die ZDF-Dokumentation „Klima macht Geschichte – 2“ den Zusammenhang zwischen Klimaveränderungen und politischen Ereignissen in Mittelalter und Neuzeit.
Beispiel 2
stammt aus der Zeit von Kaiser Karl IV (1316 – 1378). Diese war wie das unten abgebildete Diagramm zeigt die Übergangsphase von der relativ stabilen mittelalterlichen Warmzeit zur sogenannten „Kleinen Eiszeit“.
Diese Übergangsphase war durch starke Anomalien geprägt, die sich klimatisch nicht nur durch die generellen Temperaturwerte beschreiben lassen und für die Bevölkerung dramatische Folgen hatte.
Entscheidend war daneben die Niederschläge und Temperaturverhältnisse in den einzelnen Jahreszeiten. Extrem heiße und trockene Sommer, die die Erntefrüchte vertrocknen und das Wasser versiegen ließen, wechselten mit verheerenden Niederschlägen, die beispielsweise zum Jahrtausendhochwasser der sog. Magdalenenflut (Juli 1342) führten ab. Zeitweise waren die Winter extrem kalt und in anderen Jahren wieder extrem warm.
In trockenen heißen Jahren fielen Heuschreckenschwärme aus Ungarn kommend ein und fraßen das Getreide, wie beispielsweise die Chronik von Burgbernheim (siehe unten) für das Jahr 1339 erwähnt.)In trockenen heißen Jahren fielen Heuschreckenschwärme aus Ungarn kommend ein und fraßen das Getreide, wie beispielsweise die Chronik von Burgbernheim (siehe unten) für das Jahr 1339 erwähnt.
Chronik des Marktes Burgbernheim (1844)
Mit den klimatischen Verhältnissen in Zusammenhang gebracht wird auch das Ausbreiten der Pest in Mitteleuropa.
Man schätzt, dass klimatische Bedingungen und die daraus resultierenden Folgen sowie Seuchen im 14. Jahrhundert die Bevölkerungszahl der damals bekannten Welt halbierte.
Weiterführende Literatur:
- Rüdiger Glaser (2001): Klimageschichte Mitteleuropas Primusverlag
- Rüdiger Glaser (2012): Historische Klimatologie Mitteleuropas (Reihe Geschichte online)
- Europas härtestes Jahrzehnt – Spiegel online
- Magdalenenflut
Wetterstation
Die im Bereich des Campingplatzes installierte Wetterstation erfasst automatisch verschiedene Wetterelemente.
Weitere Informationen
Tambora.org – Seite: Ergebnisse/Möglichkeiten zur Mitarbeit