13: Geslau

 

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von Meister der Reichenauer Schule [Public domain], via Wikimedia Commons
Otto III. schenkte im Jahr 1000 dem Bischof zu Würzburg das zu Burgbernheim und Leutershausen gehörende Waldgebiet. In der detaillierten Grenzbeschreibung werden zahlreiche Orte wie z. B. Aidenau und Preuntsfelden erwähnt. Geslau wird zwar nicht genannt, dürfte aber durchaus schon bestanden haben.

Gesselere (Geslau) wird erstmals 1216 im Zusammenhang mit Zehnteinnahmen des Würzburger Bischofs erwähnt. 1241 wird von einer Kirche gesprochen, die an gleicher Stelle stand wie die heutige Kirche. Bis Ende des 14. Jahrhunderts verbleibt Geslau im Besitz des Hochstiftes Würzburg, belegt durch die Abgaben namentlich bekannter Höfe. Diese verteilten sich auf drei Siedlungsteile: Geslau, den Höfen am Donnersberg und Wulfingen, dessen genaue Lage unbekannt ist.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts gelangten die Zehntrechte durch Verkauf größtenteils an den Burggrafen zu Nürnberg, den späteren Fürsten von Ansbach.
Im Markgrafenkrieg (1449/1450) und im Bauernkrieg (1524/1525) kam es in Geslau zum Teil
durch die Truppen des Markgrafen selbst zu Plünderungen und Brandschatzungen, da diese sich nahmen, was sie brauchten.

Als besonders dramatisch erwiesen sich auch in Geslau die Folgen des 30-jährigen Krieges (1608-1648) und der Pestepidemien: von den insgesamt rund 30 belegten Hofstellen im Jahr 1635/1636 waren 10 verlassen und die Felder unbewirtschaftet.
Im Zuge der Gegenreformation konnten ausgewanderte Bewohner des Waldviertels im heutigen Niederösterreich und aus Bayern in Mittel- und Oberfranken angesiedelt werden. In den Kirchenbüchern Geslaus fndet man die Namen von allein 70 Exulanten.

Die diversen grundherrschaftlichen Verhältnisse, die, beim Grundherrn liegende
niedere Gerichtsbarkeit und die, beim Landesfürst liegende hohe Gerichtsbarkeit führten immer wieder zu Streitigkeiten. Nachdem der letzte Fürst von Ansbach 1791 abgedankt hatte, gelangte das Fürstentum Ansbach an Preußen. In der Folgezeit wurde die Grenzziehung zwischen Preußen und benachbarten Territorien bereinigt. So mussten in den heutigen Teilorten von Geslau die hohenlohischen Untertanen zu preußischen Untertanen werden.

Erst nachdem Geslau 1806 nach den napoleonischen Kriegen zum Königreich Bayern kam wurden bis etwa Mitte des Jahrhunderts die grundherrschaftlichen Verhältnisse zum Teil gegen Einmalzahlungen aufgelöst und die Bauern Eigentümer ihrer Höfe. Diese Zahlungen brachten im gesamten Mittelfranken aber auch große Schwierigkeiten.

So kam es zu Versteigerungen von Höfen und Auswanderungen (oft nach Nordamerika), um den Zahlungen zu entgehen.

Foto: Gerda Schwab, Hornau
Foto: Popp, Geslau

Das 20. Jahrhundert war gekennzeichnet durch umwälzende Veränderungenl. In der Landwirtschaft findet der Übergang von der überwiegend durch Handarbeit gekennzeichneten Arbeitsweise hin zur Mechanisierung statt, angefangen mit den ersten Traktoren in den 30-er Jahren statt. Ab den 60-er Jahren findet in der Landwirtschaft ein tiefgreifender Strukturwandel durch Verringerung der Zahl der Vollerwerbslandwirte, Vergrößerung der Anbaufläche (Aufstockung) und Spezialisierung statt. Dieser dauert heute noch an. Geslau steht hier stellvertretend für viel Gemeinden in Bayern.

 

 

Foto: Gerda Schwab, Hornau

 

Schmiede in Schwabsroth – Foto: Christa Thumbshirn

 

 

 

 

 

 

Auch der handwerkliche Bereich weist einige der Tendenzen auf. Traditionelles Handwerk verschwindet aus den Dörfern.

Foto: Eberlein, Geslau
Foto: Schwab/Eberlein, Geslau

 

 

 

 

 

 

Auf die Kommunen kommen Aufgaben wie der Straßenbau, die Flurbereinigung und die Dorferneuerung zu.


Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Gemeinde Geslau